16 Tage gegen Gewalt an Frauen

Ein Beitrag von Atusa Weilhartner, BA. MA. BA.

Die internationale Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen , die am 25. November beginnt und bis zum 10. Dezember andauert, umfasst zwei Gedenktage, und zwar zum einen den Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden und zum anderen den Tag der Menschenrechte. Während dieser Zeit gilt es nicht nur auf die verschiedenen Formen von Gewalt gegen Frauen und Mädchen hinzuweisen, sondern darüber hinaus auch ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass jegliche Form von Gewalt gegen Frauen und Mädchen eine fundamentale Menschenrechtsverletzung darstellt. Eine Menschenrechtsverletzung, die nicht nur für die Betroffenen selbst mit gravierenden Folgen einhergeht, sondern gleichsam die Integrität der Gesellschaft per se verletzt.

Foto: SPÖ Frauen Salzburg

Und um beim Stichwort Gesellschaft zu bleiben, so ist sie ebenfalls ein Hort von Gewalt, wenn an struktureller Gewalt wie ungleiche Machtverhältnisse zwischen den Geschlechtern gedacht wird. Weitaus häufiger jedoch wird Gewalt an Frauen und Mädchen in Familien und ihrem sozialen Umfeld verübt. Diese Gewaltform trägt die Bezeichnung der individuellen, da sie von Einzelpersonen wie dem Partner, aber auch von Verwandten, Freunden und Bekannten verübt wird. Konkret lassen sich rund 90 Prozent aller Gewalttaten an Frauen und Mädchen in Österreich auf individuelle und nicht auf strukturelle Gewalt zurückführen.

Laut den Daten von Statistik Austria wurden im Jahr 2021 23,47 Prozent aller Frauen ab dem Alter von 15 Jahren Opfer von körperlicher und weitere 23,75 Prozent Opfer von sexueller Gewalt. Zudem haben 26,59 Prozent aller Frauen zumindest schon einmal sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt. Anders formuliert, war im Jahr 2021 jede dritte Frau von körperlicher und respektive oder sexueller Gewalt und jede vierte Frau von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen. Und wenn man sich die Zahl der Femizide für das Jahr 2024 ansieht, so wurden in Österreich bisher 27 Frauen ermordet und weitere 41 Frauen schwer verletzt. Dabei wurden die meisten Gewaltverbrechen im familiären Umfeld wie vielfach in intimen Partnerschaften begangen. Laut der vom Eurostat und dem Bundeskanzleramt in Auftrag gegebenen Prävalenzstudie Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in Österreich wurde 8,30 Prozent aller Frauen, die je in einer intimen Partnerschaft waren, Gewalt angedroht und an weiteren 14,7 Prozent Gewalt auch tatsächlich verübt.

Freilich ließen sich die Zahlen der Gewaltverbrechen an Frauen nun über viele Seiten fortführen, doch gilt es an dieser Stelle – mit dem Hinweis, dass dieselben in detaillierter Form in den einschlägigen Studien zum Thema nachgelesen werden können – einen Punkt zu setzen und sich mit der Frage zu befassen, wie Gewalt an Frauen und Mädchen verhindert werden kann. Durch die oben dargelegte Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen kann jedenfalls ein dringend benötigtes Bewusstsein für diese Problematik weiter ausgebaut werden. Jede Person, die sich daran beteiligt, leistet einen Beitrag zum Aufzeigen der horrenden Umstände, unter denen Frauen und Mädchen in unserer unmittelbaren Mitte leben. Von daher betrachten wir als Bund sozialdemokratischer Akademiker*innen, Künstler*innen und Intellektueller es als unsere selbstverständliche Pflicht, auf diese zentrale gesellschaftliche Problematik hinzuweisen und die diesbezügliche Arbeit aller Einzelpersonen und Organisationen mit unseren bescheidenen Mitteln noch sichtbarer zu machen. Zu diesem Zweck erlauben wir uns exemplarisch auf die verschiedenen Aktionen der SPÖ-Frauenorganisationen in Salzburg hinzuweisen und das Foto der Vorsitzenden der SPÖ-Frauen, LT-Abg. MMMag. Dr. Karin Dollinger, als einen wesentlichen Beitrag dazu zu veröffentlichen.

Quellen:

AÖF – Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser (2024). Zahlen und Daten, Gewalt an Frauen in Österreich, Online auf: https://www.aoef.at/index.php/zahlen-und-daten (08.12.2024).

Bundeskanzleramt Österreich (2024). Allgemeines zu Gewalt gegen Frauen, Online auf: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung/gewalt-gegen-frauen/formen-der-gewalt.html (08.12.2024).

Bundeskanzleramt Österreich (2019), 16 Tage gegen Gewalt, Online auf: https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung/gewalt-gegen-frauen/initiative-gewalt-gegen-frauen-und-kampagnen/16-tage-gegen-gewalt.html (08.12.2024).

Statistik Austria (2023). Gewalt gegen Frauen, Online auf: https://www.statistik.at/statistiken/bevoelkerung-und-soziales/kriminalitaet-und-sicherheit/gewalt-gegen-frauen (08.12.2024).

Statistik Austria (Hg.) (2022). Geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen in Österreich, Prävalenzstudie beauftragt durch Eurostat und das Bundeskanzleramt, Wien, Online auf: https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Geschlechtsspezifische-Gewalt-gegen-Frauen_2021_barrierefrei.pdf (08.12.2024).



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